Kampf um die Gesundheitsversorgung in Essen & Kommentar

Kein Tag wie jeder andere….

Trauer und Protest auf die Strasse. Das war heute die Losung für unseren Protest- und Trauerzug aus Anlass der Schliessung des nun schon 2ten Krankenhauses innerhalb von 3 Monaten im Essener Norden. Mehrere Redner*innen, darunter die Initiatior*innen eines geplanten Bürgerbegehren, Mitarbeiter*innen des morgen geschlossenen Krankenhauses St. Vincenz, Kollegen der Ver.di und auch ein Wort des Bezirksbürgermeister des Stadtbezirk 6, machten deutlich, das die Schliessung zwar jetzt nicht verhindert werden konnte, aber die Bevölkerung des Stadtbezirkes nicht gewillt ist den Verlust widerstandslos hinzunehmen.
Die berechtigte Wut und Trauer war aber nicht das Prägende. Die Alternative heißt weiterhin kämpfen für eine wohnortnahe Gesundheitsversorgung. Allein im Essener Norden werden über 200.000 Bürger*innen genau von dieser unmittelbaren, wohnortnahen Gesundheitsversorgung abgeschnitten. Ganz anders im Essener Süden bis zur Mitte der Stadt. Klar, das die Menschen im Norden sich auch durch diese Entwicklung abgehängt fühlen.
Offensichtlich haben Verantwortliche in der politischen- wie Verwaltungsebene zudem keine Interesse, oder doch Ängste, vor einer echten Bürgerbefragung. Seit über 6 Monaten wird ein Bürgerbegehren mit fadenscheinigen Argumenten verhindert.
Mit der heutigen Aktion haben die Initiator*innen für ein Bürgerbegehren eine überarbeitete Fragestellung der Verwaltung zukommen lassen. Wir können gespannt sein, ob wiederum die Angst vor direkten Bürgerentscheidungen die Antwort des Oberbürgermeisters diktiert?!

Kommentar der DKP Linker Niederrhein

Nicht nur im Essener Norden werden Krankenhäuser geschlossen in Zeiten, da jedes Bett benötigt wird. Auch am Linken Niederrhein wird die wohnortnahe Versorgung der Bevölkerung zunehmend ausgedünnt. Zuerst das Krankenhaus in Willich, das bereits 2016 geschlossen wurde und nun das Krankenhaus in St. Tönis. Der Unterschied zwischen dem Essener Norden und dem Linken Niederrhein ist,dass sich die Menschen dort wehren und es hier weitestgehend klaglos ertragen. Die Frage ist nur, wie lange noch.
Unsere Versorgung wird dem Profit der Betreibergesellschaften geopfert. Das darf nicht so weitergehen. Die Frage ist doch, wann das nächste Krankenhaus dran ist. Z.B. in Kempen.
und in Krefeld konzentriert sich die Krankenhauslandschaft zunehmen in der Hand des Helios- Konzern. Nachdem nun das Uerdinger Krankenhaus von Helios übernommen wurde sind drei der vier Krefelder Krankenhäuser der Maximal- und Normalversorgung in der Hand dieses Konzerns und es ist nur eine Frage der Zeit, wann der Konzentrationsprozess weiter getrieben wird. Auch in Krefeld ist der Bettenabbau damit vorprogrammiert.